Lexikon
Restaurationsstil

Der "Style de la restauration", zu deutsch Restaurationsstil, bezeichnet die französische Kunst in der Phase der wiederhergestellten Bourbonenmonarchie (lat. restaurare: wiederherstellen). Er währt vom Ende des Napoleonischen Kaiserreichs (1814 bzw. 1815) bis zur Julirevolution von 1830.
Grundlegend ist auch der Restaurationsstil klassizistisch geprägt und führt die antikisierende Formensprache des Empire fort. Dekor und Möbel zeigen sich nun jedoch schwerer, und im Ornament werden napoleonisch vereinnahmte, imperial-heroische Motive vermieden. An deren Stelle treten neutrale Schmuckformen wie Lyren, Blüten, Akanthus-Voluten und Schwäne. In der Möbelkunst herrschen wuchtige Grundformen in zumeist hellen Holzarten oder Fassungen vor.
Auf die Ausprägung des Stils wirkte die Duchesse de Berry als Mäzenin ein, die zudem einer Blüte der Elfenbeinkunst Vorschub leistete.
Der Restaurationsstil wird abgelöst vom "Style Louis-Philippe", der nach der Herrschaft des Bürgerkönigs (1830-48) benannt ist und bereits eine deutliche historisierende Prägung aufweist. Vor allem Einrichtungsgegenstände zeigen diese Neuorientierung, neben den Nachwirkungen des neugotischen "Style Troubadour" insbesondere im Phänomen des "Neorokoko".